Kanutouristik

– Kanu-Wandern

Das Kanu-Wandern wird in der KGS traditionell zahlreich und vielfältig ausgeübt. Waren unsere Paddler früher mit Faltbooten, die vor allem von der Rosenheimer Firma Klepper nach der Idee von Alfred Heurich seit Anfang des vorigen Jahrhunderts gebaut wurden, unterwegs, so werden heute vor allem Tourenboote aus festen Materialien eingesetzt, die den Kajaks der Robben jagenden Eskimos nach empfunden sind und deshalb manchmal Eski oder auch Seekajak genannt werden. Kajaks werden mit dem Doppelpaddel bewegt, im Canadier wird mit dem Stechpaddel gepaddelt, darin sitzt man höher über dem Wasser, hat leichteres Ein- und Aussteigen und mehr Gepäckvolumen. Der höher liegende Schwerpunkt und das Steuern mit dem Stechpaddel erfordern Übung. Auch Canadierboote für vier und mehr Paddler gehen zu Wasser. Es gibt zahllose Bootshersteller im In- und Ausland. Unsere Tourenpaddler paddeln mit ganz unterschiedlichen Booten, und wer Tipps braucht, kann einiges bei ihnen erfahren. Die jeweiligen Wanderfahrten werden in umfangreichen Terminkalendern des DKV, des KVBW und des Vereins bekannt gegeben.

Wir paddeln daheim auf dem Neckar zur Übung und zum Genießen, aber auch auf vielen kleinen und großen Flüssen, auf Seen vom Bodensee bis zu den Mecklenburgischen Seen, von der Isar bis zum Niederrhein, von der Saar bis zur Oder, einige sind auch auf Ost- und Nordsee und in fernen Ländern unterwegs.

– Wildwasserpaddeln

Wildwasserpaddeln ist in der KGS nicht weniger beliebt als Wanderpaddeln. Paddeltechnik, Bootsbeherrschung und geschicktes Erkennen und vor allem Nutzen des Wasserwegs auf meist schmalen, mit starkem Gefälle strömenden Flüssen sind hier gefordert. Wellen, Walzen und Verblockungen müssen überwunden werden. Leichtes Wildwasser finden wir auf unserer Ausfahrt auf die Schwäbische Alb zur Großen Lauter, etwas schwerer wird es im Schwarzwald auf der Kleinen Enz, richtig wild finden wir es in den Alpen. Loisach mit Grießenschlucht, obere Isar, Inn im Engadin (Schweiz) und in der Imster Schlucht (Österreich) seien beispielhaft genannt. Aber auch Slowenien, Kroatien, Italien und Frankreich haben vorzügliches Wildwasser. Auch in ferneren Ländern sind schon KGS-ler schon schweres Wasser gepaddelt.

– Fahrtenbuch und Wanderfahrerabzeichen

Wander- und Wildwasserpaddler führen ein Fahrtenbuch, das beim Wanderwart erhältlich ist. Darin werden gepaddelte Kilometer mit Gewässer und Datum und gegebenenfalls Anmerkungen (z.B. Wasserstände, Mitpaddler, Gemeinschaftsfahrt, besondere Wetterverhältnisse o.ä.) aufgeschrieben. Es dient vor allem dem Paddler selber, der darin für spätere Fahrten frühere Erkenntnisse nutzen kann und auch einen Leistungsnachweis für sich festhält.
Aber auch wer am Wanderfahrer-Wettbewerb teilnehmen möchte, muss seine Touren in dieses Fahrtenbuch eintragen. Alle Leistungen, die zum Erwerb des Wanderfahrerabzeichens (WFA) führen, werden im persönlichen Fahrtenbuch bescheinigt. Das Fahrtenbuch ist am Ende des Fahrtenjahres beim Wanderwart abzugeben. Das Fahrtenjahr endet am 30. September eines jeden Jahres. Die Auszeichnungen im Wanderfahrer-Wettbewerb werden vom DKV verliehen und vom Wanderwart überreicht.

– Hinweise für Wander- und Wildwasserpaddler

1. Informiert Euch vor Antritt einer Fahrt über das Gewässer und seine Schwierigkeiten mit
Hilfe der Flussführer des DKV und seiner Landeskanuverbände. Beachtet, dass ein
harmloses Gewässer zur Schneeschmelze oder nach längeren Regenfällen zu einem
gefährlichen Wildwasser werden kann.
2. Lasst Euch durch den Wandersportwart oder andere erfahrene Kanuwandersportler
theoretisch und praktisch beraten. Nehmt an Sicherheitsschulungen und Kenterlehrgängen teil.
3. Überprüft vor Antritt einer Fahrt Eure Ausrüstung auf Vollständigkeit und Brauchbarkeit:
Boot ordnungsgemäß gekennzeichnet und ausgerüstet – mit Spritzdecke, Auftriebskörpern
und Handschlaufen; Paddeljacke u/o Neoprenanzug, ggf. Kopfschutz, Schwimmweste,
geeignetes Schuhwerk; Wurfsack oder zumindest Rettungsleine; wasserdichte Packsäcke
für Wechselkleidung, Ausweis- und Fahrzeugpapiere einschließlich DKV-Ausweis, Fahrzeugschlüssel, Geldbörse, usw.
4. Fahrt nicht allein.
5. Wehre können lebensgefährliche Gefahrenquellen sein. Wehre vor einer eventuellen
Befahrung ansehen; Wehre oder Abstürze mit senkrechter Absturzkante nie befahren (die
Deckwalze bedeutet immer Lebensgefahr); Umtragen ist kein Zeichen von Nichtkönnen
oder Feigheit, sondern zeigt Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen.
6. Jeder Kanuwandersportler muss schwimmen können. Darüber hinaus sollte er in “Erste-
Hilfe” ausgebildet sein.
7. Der Natur- und Gewässerschutz ist eine Verpflichtung jedes Kanuwandersportlers. Erfreut Euch beim Kanufahren an den Schönheiten der Natur; tragt in voller Eigenverantwortung zur Erhaltung von Pflanzen- und Tierwelt bei; stört nicht den Lebensraum von Wild und Vögeln; respektiert die berechtigten Interessen anderer, wie z.B. Anlieger und Sportfischer.
8. Beachtet bei Euren Fahrten: Äußerste Vorsicht mit offenem Feuer; beim Verlassen von Zelt- und Lagerplätzen Abfälle – auch solche, die nicht von Euch stammen – mitnehmen und zu einem dafür vorgesehenem Abfallbehälter bringen; stellt Ihr Verschmutzungen an Ufern, den Gewässern oder Einleitung von schädlichen Abwässern fest, benachrichtigt umgehend die zuständigen Behörden und meldet eure Beobachtung der DKV-Geschäftsstelle (Meldekarten liegen jedem DKV-Sportprogramm bei).
9. Der DKV und seine Landesverbände geben Flußführer heraus. Unterstützt diese
ehrenamtliche Tätigkeit durch Meldung von beobachteten Änderungen an Euren Vereins-,
Bezirks- oder Verbandswandersportwart oder direkt an die DKV-Geschäftsstelle.
10.Zum Nachweis Eurer sportlichen Tätigkeit und nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen beachtet folgendes: Informiert vor Fahrtantritt Vereinsangehörige u/o Bekannte über Euer Vorhaben und die Rückkehrzeit, auch ein Zettel am Schwarzen Brett oder eine Eintragung in das Vereinsfahrtenbuch sind notwendig. Daneben soll das persönlichen Fahrtenbuch von jedem Kanuwandersportler geführt werden.